Die Stadtteilschule Horn mit ca. 1.200 Schülern ist auf zwei Standorte verteilt, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. Direkt an der Nahtstelle der beiden Schulkomplexe soll ein Neubau für ca. 275 Schüler entstehen. Das neue Klassenhaus stellt den Brückenschlag zwischen den beiden Gebäudekomplexen, dem Kreuzbau und den Sporthallen am Horner Weg und dem Schulgebäude an der Snitgerreihe, her. Dies geschieht mittels eines polygonalen Baukörpers, der die Fassaden den jeweils angrenzenden Stadträumen zuwendet. Am Nadelöhr der Wege zwischen Snitgerreihe und Horner Weg gelegen, formuliert der Entwurf ein städtebauliches Gelenk und lässt die angrenzenden Freiräume ineinanderfließen. Sich formal von dem orthogonalen Duktus der Bestandsbauten lösend, wird er zudem seiner Sonderstellung als Bindeglied und „Willkommenshaus“ gerecht.
Durch den polygonalen Gebäudezuschnitt wird der Mittelflur innerhalb des Gebäudes zu einer vielseitig nutzbaren Multifunktionsfläche. Reine Verkehrsflächen werden vermieden. Bei Öffnung der mobilen Trennwände zu den Differenzierungsräumen entsteht ein für ganz unterschiedliche Lernformen geeignetes Raumgefüge. Die zur Aufsicht während des Unterrichts erforderlichen Sichtfenster zwischen Klassen- und Differenzierungsräumen sind als Glasseitenteile der Türen gestalterisch integriert. Die Fassade ist mit einer Schalung aus vertikalen Lerchenholzlatten in unterschiedlichen Breiten versehen.
Dunkelrot lackierte Holzlamellen am Eingang und vor den Öffnungsflügeln der Fensterbänder stellen die Verbindung mit den Backsteinbauten der Umgebung her und ermöglichen die Nachtauskühlung. Zur Sicherstellung des zweiten baulichen Rettungsweges ist ein außenliegendes Treppenhaus vorgesehen, das ebenfalls mit Holzlatten verkleidet und in den Baukörper integriert wurde.